Hinter den Kulissen: Crowds on the Streets

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Das Musikvideo Crowds on the Streets für Bunar Lift war nicht nur unser erster kreativer Versuch, ein Musikvideo zu produzieren. Es war auch eine spannende Entdeckung der Möglichkeiten, die uns die visuelle Sprache bieten kann – besonders hier in Österreich. Dieses Projekt markierte den Anfang unserer Reise im Bereich Musikvideos. Es war ein Experiment. Es zeigte uns, wie sich einfache, aber effektive Techniken in eine kraftvolle visuelle Erzählung verwandeln lassen.

Band Cover – Photography

Die Produktion selbst war bewusst minimalistisch, mit einer geschätzten Dauer von 30 Minuten bis einer Stunde für die eigentliche Aufnahme. Die Beleuchtung bestand aus einigen praktischen Handlichtern, die wir strategisch positionierten, um eine intime Atmosphäre zu erzeugen, sowie den Blitzlichtern, die wir durch einfaches Bewegen eines zusammengefalteten Papiers vor der Lampe erzeugten.

Ein weiteres sehr wichtiges Element dieses Projekts war das Band-Cover-Foto. Es stellt nicht nur eine visuelle Darstellung der Band dar. Es ist auch ein zentrales Element ihrer Identität. Die ursprüngliche Version des Covers wurde tatsächlich in meiner eigenen Wohnung aufgenommen, genauer gesagt an einer schlichten weißen Wand, die dem Bild eine klare, unaufdringliche Eleganz verlieh. Die Aufnahme wurde mit der Lumix G70 gemacht, einer Kamera, die trotz ihrer Kompaktheit eine beeindruckende Bildqualität liefert.

Die Kameraführung erfolgte in Handarbeit, was der gesamten Atmosphäre eine gewisse Unmittelbarkeit und Nähe verlieh. Die Aufnahmen wurden mit der Canon EOS M und einem 18-55 Kit-Objektiv sowie einem 50mm f/1.8 Canon FD-Objektiv gemacht, das uns eine warme, weiche Bildqualität mit einer schönen Unschärfe im Hintergrund ermöglichte.

Das Video wurde hauptsächlich in Davinci Resolve bearbeitet. Diese Software optimiert die visuelle Stimmung. Sie verstärkt die Stimmung des Songs in der post-produktiven Phase weiter. Die Musik erzählt die Geschichte einer Person, die sich in einer überfüllten Menge gefangen fühlt, keine Luft zum Atmen hat und die subtile Gleichgültigkeit der Menschenmenge gegenüber den eigenen Gefühlen spürt. Das Gefühl der Isolation war der Ausgangspunkt, an dem ich das Konzept für das Video entwickelte.

Die visuelle Darstellung der Entfremdung und des inneren Konflikts, der sich in der Musik widerspiegelt, war der Schlüssel zur Gestaltung des gesamten Projekts.

Ein weiteres sehr wichtiges Element dieses Projekts war das Band-Cover-Foto, das nicht nur eine visuelle Darstellung der Band, sondern auch ein zentrales Element ihrer Identität darstellt. Die ursprüngliche Version des Covers wurde tatsächlich in meiner eigenen Wohnung aufgenommen. Eine schlichte weiße Wand verlieh dem Bild eine klare, unaufdringliche Eleganz. Die Aufnahme wurde mit der Lumix G70 gemacht, einer Kamera, die trotz ihrer Kompaktheit eine beeindruckende Bildqualität liefert.

In der Nachbearbeitung, die in Photoshop durchgeführt wurde, bearbeitete ich das Bild, um einen matten Effekt auf den dunkleren Teilen des Bildes zu erzeugen, wobei ich eine benutzerdefinierte Maske verwendete, um das Bild noch gezielter zu gestalten und den Fokus auf die wesentlichen Elemente zu lenken. Heute dient dieses Bild als das Haupt-Cover-Foto der Band. Es steht symbolisch für ihre visuelle Identität. Es vermittelt das Gefühl, das ihre Musik vermittelt.

Ein weiteres Element, das in diesem Projekt von Bedeutung war, war das Design des Album-Covers sowie das Facebook-Banner, das dazu diente, das Album visuell zu bewerben und die Band in den sozialen Medien zu präsentieren. Das Album-Cover stellte ein dunkles, symbolisches Bild dar, das einen Brunnen zeigte, aus dem Kreativität in die Welt fließt.

Album – Graphic Design

Diese Darstellung eines Quells von Ideen und Inspirationen war ein kreativer Ansatz. Sie diente auch als visuelle Metapher für die künstlerische Reise der Band. Der dunkle Ton des Bildes spiegelte die nachdenkliche, tiefgründige Atmosphäre der Musik wider und verband sich mit der Gesamtästhetik des Projekts.

Das Facebook-Banner wurde speziell für die Albumveröffentlichung entworfen. Es diente als visuelle Einladung an die Fans. Die Einladung war, sich auf eine Reise mit der Musik und der Band zu begeben.

Es war eine Erweiterung der visuellen Erzählung, die das Album umgab und die kreative Botschaft des Projekts weiter verstärkte.

Für den Look des Musikvideos strebte ich an, den charakteristischen Look des Kodak Double X Films digital nachzubilden. Diese Aufgabe war eine Herausforderung. Sie war keineswegs einfach zu meistern. Die Kamera, die ich verwendete, die Canon EOS M, war im 8-Bit-Format mit h.264 Kompression und einer begrenzten Datenrate von 50mbps konzipiert, was die Aufgabe zusätzlich erschwerte.

Diese Einschränkungen machten es nahezu unmöglich, die feinen Nuancen und die Filmtextur zu erreichen, die den Double X Film so besonders machen. Um die technischen Limitationen der Kamera zu überwinden, entschloss ich mich, Magic Lantern zu verwenden. Das ist eine alternative Firmware, die es mir ermöglichte, das RAW-Videoformat zu nutzen. So konnte ich bei 1080p eine ununterbrochene Aufnahme machen. Diese Einstellung eröffnete mir viel mehr Flexibilität beim Bearbeiten und Grading des Materials. Sie brachte jedoch auch eigene Herausforderungen mit sich.

Eastman Double-X

Um den Kodak Double X Look digital zu rekonstruieren, verbrachte ich einige Zeit auf der Website von Kodak und sammelte wichtige Informationen, um besser zu verstehen, was diesen Film auszeichnete. Auf der Kodak-Seite fand ich eine wichtige Beschreibung des Films:

„EASTMAN DOUBLE-X Negative Film 5222 / 7222 hat die Nuancen in Ton und Maßstab. Diese sind für eine größere Schärfentiefe erforderlich. Sie ermöglichen qualitativ hochwertige Aufnahmen bei schwachem Licht.“

Dieser Abschnitt gab mir einige wertvolle Hinweise, wie ich den Look in meiner digitalen Produktion nachahmen könnte. Was den Kodak Double X Film besonders machte, war seine Fähigkeit, sowohl in hellen als auch in dunklen Szenen detaillierte Texturen zu bewahren, ohne dass der Bildkontrast zu stark oder flach wirkte.

Der Film zeichnet sich durch eine sehr subtile, aber gut definierte Kornstruktur aus, die dem Bild eine organische Textur und Tiefe verleiht. Diese Kornstruktur war für mich ein zentrales Element, das es digital zu rekonstruieren galt. In der digitalen Welt ist es alles andere als einfach, ein ähnliches „organisches“ Korn zu erzeugen, das nicht künstlich oder übermäßig bearbeitet wirkt.

Einer der größten Vorteile des Kodak Double X Films ist genau diese Kornstruktur, die dem Bild eine authentische Filmästhetik verleiht. Das Filmmaterial besitzt eine Tiefe, die durch die feinen Körnigkeitseffekte und die subtile Textur entsteht.

Diese natürliche Unschärfe und das zufällige Muster des Korns trugen zur künstlerischen Atmosphäre des Films bei, was besonders in der Musikvideoproduktion von entscheidender Bedeutung war. In der digitalen Welt ist es schwierig, dieses Gefühl von „echtem“ Film zu reproduzieren. Dies ist besonders der Fall, wenn man mit einer Kamera arbeitet, die nicht für Filmaufnahmen konzipiert ist. Aber durch den Einsatz von vorab aufgenommenen Filmmaterialien konnten wir dieses Gefühl vermitteln. Mit speziellen digitalen Techniken erzielten wir einen überzeugenden Look, der den spirituellen Charakter des Originalfilms wiedergibt.

RAW & Magic Lantern

Die größeren Datenmengen, die beim RAW-Format entstanden, ermöglichten es mir, die Farben und Kontraste viel detaillierter zu bearbeiten und anzupassen. Während der Color Grading-Phase konnte ich präzise an den Tonwerten und der Farbintensität arbeiten, um das gewünschte Endergebnis zu erzielen.

Dennoch gab es bei der Aufnahme einige technische Einschränkungen, die den Prozess komplizierter machten. Die begrenzte Speicherkapazität des RAW-Formats und die begrenzte Kontrolle über die Lichtverhältnisse stellten uns vor Herausforderungen.

Das RAW-Videoformat von Magic Lantern bot mir den entscheidenden Vorteil eines größeren Spielraums bei der Farbbearbeitung. Dies war besonders wichtig, da das Farbgrading ein entscheidender Schritt war, um den Look von Kodak Double X nachzubilden.

Insbesondere die Reflexionen des Lichts an den weißen Wänden des Sets waren schwer zu kontrollieren, was in der Aufnahme zu unerwünschten Helligkeits- und Lichtablenkungen führte.

Diese Lichtstreuungen beeinträchtigten die Bildkontrolle, da sie den gesamten Look der Aufnahme verzerren konnten, insbesondere in den Bereichen, die auf den weißen Wänden projiziert wurden. Dies erforderte eine präzise Nachbearbeitung in der Postproduktion. Auch zusätzliche Anpassungen waren nötig. So wurde sichergestellt, dass das Bild die gewünschte Textur und Stimmung behielt.

Dennoch ermöglichte mir die Kombination aus der Magic Lantern RAW-Option eine beeindruckende visuelle Ästhetik zu erreichen. Die flexible Nachbearbeitung in Programmen wie DaVinci Resolve half dabei erheblich. Diese Ästhetik kam der organischen Schönheit des Kodak Double X sehr nahe. Es war eine Balance zwischen den modernen digitalen Möglichkeiten und der klassischen Filmästhetik, die den Look dieses Musikvideos so einzigartig machte.

Trotz der technischen Einschränkungen, die die digitale Welt mit sich brachte, war die Herausforderung groß. Das echte Gefühl von Film in einem digitalen Raum zu erreichen, war eine der spannendsten und lohnendsten Aufgaben der Produktion.

TIMELINE of Crowds on the street taken in Davinci Resolve 17


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